Der Weg des Bogens

„Das ultimative Ziel des Kyudo ist es das Herz zu polieren. Es ist das Selbe wie beim Zazen. Du polierst nicht Deinen Schießstil, sondern Dein Herz. Die Würde des Schießens ist hierbei ein wichtiger Punkt. Ohne richtige Einstellung des Herzens, unabhängig von dem, wie lange Du schon schießt, wird diese Würde nicht zunehmen.“
– Kanjuro Shibata XX

Kin Ke Chu

Balance-Sanftheit-Achtsamkeit sind Essenzen der Kyudo-Praxis.
Kyudo ist Meditation in Aktion.

Kyudo, einst eine der höchsten Disziplinen der Samurai, wurde im 16. Jhd. von buddhistischen Mönchen als Weg der Geistesschulung übernommen.

Alle Bewegungsabläufe sind im Kyudo vorgegeben. Durch das beständige Üben dieser Form entwickelt sich Achtsamkeit und in deren Folge Sanftheit mit sich und mit Anderen.

Es gibt keine Fehler und keine Dans (Rangstufen) – es geht um die Arbeit mit Spannung und Entspannung, um inneres und äußeres Gleichgewicht.

Der technische Ablauf des Kyudo kann in einigen Wochen erlernt werden. Die zunehmende Beherrschung der Form, ihre Vertiefung und Verfeinerung zur Kunst, eröffnet eine über Jahre führende spannende Entwicklung und Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit.

In den 80er Jahren begann Kanjuro Shibata XX , auf Einladung des tibetischen Meditationsmeisters Chögyam Trungpa Rinpoche, in den USA und Europa Kyudo zu lehren. Sein Nachfolger, Kanjuro Shibata XXI übernahm 2012 die Schule. Die Shibatas sind in der 21.Generation Bogenbauer und Kyudomeister. Die Bögen für das japanische Kaiserhaus werden von ihnen gefertigt.

Zur Zeit gibt es in Japan neun Hauptschulen des Kyudo. Die Shibata Familie gehört der Chikurin-ha Abteilung der Heki-ryu Schule an.